Lima

Seit fast schon einer Woche bin ich nun in Lima, Peru. 

Was ist anders? Als erstes musste ich mich wieder an wenig Platz und viele Menschen umgewöhnen. Nach Australien, vorallem nach der Westküste gar nicht so einfach. Lima hat 8.5 Millionen Einwohner - alles scheint sehr eng. Natürlich musste ich mich vom Hi auch erstmals auf Hola in Spanisch umstellen. Mit meinen sehr wenigen Spanisch Kenntnissen hatte ich aber schon ganz lustige Gespräche. Mit Papier, einem Stift, einem kleinen Wortbuch und einfachen Gesten kommt man doch schon sehr weit. ;) 

Wie bereits gesagt habe ich diese Woche mehr Ferien gemacht anstatt zu Reisen. Ich habe in aller Ruhe ein Buch gelesen, im Reiseführer gelesen und die sonnigen Stunden in den Pärken genossen. 

Ich werde so in ca. 2 Monaten ja nochmals nach Lima kommen und dann bin ich wieder erholt und fit zum Reisen und Entdecken :)

 

Am Sonntag, 14.9. geht es weiter nach Cuzco wo ich 6 Wochen bei einer Gastfamilie leben werde. Ich wohne ca. 20 Minuten vom Zentrum entfernt bei einem älteren Ehepaar. Morgens besuche ich den Spanischunterricht und ab der 3. Woche werde ich am Nachmittag im Projekt mit den Strassenkids mithelfen. Freue mich auf die Aufgabe und hoffe, dass ich in den 6 Wochen gut Spanisch lerne. :)

Am meisten freue ich mich aber darauf meine Kleider auszuräumen und in einen Schrank legen zu können und nicht jeden Morgen einen Griff in den Rucksack zu machen und das zerknitterte T-Shirt das als erstes in die Finger kommt anzuziehen :) 

 

 

Cuzco

Ein Hola que tal mit einem Augenzwinkern ist wie ein normales Hallo auf den Schweizerstrassen. An Selbstwertsgefühlen scheint es den Südländern nicht zu fehlen. Warum ein Sixpack beim leichten fast schon fliegenden joggen unter einem plumpen T-Shirt verstecken? Kleidung wird ja oft überbewertet - desto weniger desto besser lautet hier die Devise. So war das auf jedenfall in Lima. In Cuczo sieht das ein wenig anders aus. 

Auf 3400m Höhe kleidet man sich ordentlich mit Alpacawolle, einem dicken Schal und einer Mütze. Tagsüber kann es gut 20 Grad warm werden. In den Häusern ist es aber auch tagsüber eine Affenkälte. Nachts wird es dann richtig frisch. Mein Pjama ist nun langärmlig und die drei dicken Wolldecken machen es fast unmöglich mich im Bett zu bewegen. Aber Hauptsache man hat warm :) Mein Zimmer erinnert mich an unsere Skiferien in der Schweiz. Mein Holzbett das jedesmal knirscht beim ein und aussteigen, die dicken Wolldecken, das doch sehr enge aber dennoch genug grosse Zimmer - irgendwie hat alles einwenig Alpencharm. Zum Glück haben wir warmes Wasser zum Duschen. Bevor ich duschen gehen muss ich den Durchlauferhitzer einschalten. Desto schwächer der Strahl desto wärmer das Wasser. Naja immerhin haben wir ja warmes Wasser. Nicht alle Gspändli aus der Klasse haben warmes Wasser zu Hause.

Ich wohne bei einem älteren Ehepaar, welches sich rührend um mich kümmert. (Das zweitletzte Foto zeigt unser Haus. Mein Zimmer ist im 1 Stock das zweite Fenster von rechts). Auch Spanisch lernen sie fleissig mit mir. Mittlerweile können wir bereits ein doch ziemlich sinnvolles Gespräch miteinander führen. 

Wenn ich morgens zur Schule gehe, bin ich nun auch Teil eines vollgestopften Busses wie in China. Das Busfahren kostet mich 25 Rappen für 20 Minuten. Wenn ich laufe habe ich eine Stunde.

Die Höhe hatte mir anfangs einwenig Mühe bereitet. Das Atmen auf 3400m ist doch gewöhnungsbedürftig. Das Essen ist dementsprechend angepasst. Wir essen sehr viel Gemüse und leichte Sachen mit viel Vitaminen. Am ersten Tag dachte ich, dass ich die runden Teigwaren aus der Migros auf dem Teller habe. Haha das waren aber riesen grosse Maiskörner. Ich habe in meinem Leben noch nie so grosse Maiskörner gesehen. Die Maiskörner hatten einen Durchmesser von 1.5cm :)

Wenn man viel Koka-Tee trinkt hilft das ebenfalls sich schnell an die Höhe anzupassen. Koka-Tee ist in der Schweiz verboten, da man mit den Blättern Kokain herstellen könnte. Wenn ich nun also auf Kokain getestet würde, würde man tatsächlich Kokain-Spuren in mir finden :)

Was ich nach einer Woche in Cuzco immer noch nicht kann ist ein Apfel essen und gehen :) In der Schweiz ist das kein Problem aber auf 3400m hat man nicht ausreichend Luft um beides meistern zu können :)

Die Landschaft, die Anden hier in Cuzco sind ein wahres Naturschauspiel. Das ganze Ambiente hier in Cuzco gefällt mir ausserordentlich gut. Ich fühle mich sehr wohl.

Bereits ist die erste Schulwoche vorbei. Ich habe jeden Tag extrem viel dazu gelernt. Die Schule macht mir Spass. Durch das französisch verstehe ich relativ viel. :) Morgen gehe ich für eine Woche in das heiligen Tal. Wir sind 10 Studenten die gemeinsam dort wohnen und spanisch lernen werden. Jeden Tag werden wir genug Zeit haben um das berühmte Sacred Valley (Das heilligen Tal) zu erkundschaften. Ich freue mich riesig auf die Woche.

 

Bevors aber los geht ins Sacred Valley lerne ich heute noch wie man Schokolade herstellt. In einem ca. 2 stündingen Kurs werde ich meine eigene Schokolade herstellen. Bin sehr gespannt ob das an die Schweizer Schokolade herankommt :)

 

Nach der Sacred Valley Woche gehts bereits mit meinem Volunteer Projekt los. Bin sehr gespannt und freue mich auf die Arbeit mit den Strassenkindern. 

 

 

 

Das heiligen Tal - The sacred valley

Zu 12 sind wir für eine Woche in das heiligen Tal gefahren. Raul und Ursula haben sich mit der 4 jährigen Tochter für eine Woche um uns Studenten gekümmert. 

Wir haben in einem kleinen Dorf namens Yanahuara gewohnt. Der schöne Garten und die gemütlichen Hängematten luden von anfang an zum relaxen ein. Morgens von 8-12 war Unterricht angesagt und an den Nachmittagen haben wir div. Exkursionen unternommen. Am Montagnachmittag stand sogleich eine Wanderung an. Wahnsinn nur schon nach 20 Metern den Berg hinauf laufen steht das Motörli am Anschlag. Die Luft scheint auszugehen. Die Mühe lohnt sich aber allemal, die Aussicht über die Anden war und ist gigantisch. 

Am Dienstag sind wir zu den Salz Minen hochgelaufen. Ein Rätsel wieso das Wasser  welches aus dem Berg kommt unglaublich salzig ist. Die Inkas haben schon damals gemerkt, dass man das Salz verwenden kann und haben die sogenannten Terrassen gebaut. Noch heute wird dasselbe System angewendet und jeden Tag mehrere Säcke a 40 Kg Salz abtransportiert. Eine unglaubliche Knochenarbeit. Oft trinken die Arbeiter das sogenannte Maisbier, das sorgt für Energie und macht die Arbeit leichter mit einem kleinen Damenräuschen - wurde mir gesagt. Die Frauen tragen noch heute jeden Tag das Essen für ihre Männer in die Salinen hoch. 

Am Mittwochmorgen sind wir nach Urubamba an den berühmten Markt gefahren. Ich hatte noch nie so viele Peruaner/innen auf einmal gesehen. Schon nach wenigen Minuten hatte ich den Anschluss an die Gruppe verloren. Ich war aber nicht die einzige, wir haben uns zu 4 verirrt. Der Markt hat mich total überwältigt. In den Strassen wurde auf zwei Betonsteinen Fisch gebraten, Gras für Tiere wurde verkauft, das Fleisch hing einwenig unhygienisch in der Gegend rum und tonnenweise verschiede Früchte und Gemüse luden zum einkaufen ein.  Später haben wir einzelne aus der Gruppe wieder angetroffen.  Wir haben auf dem Markt die Zutaten für einen Zopf eingekauft. Wir hatten eine Bäckerin aus der Schweiz in der Gruppe und beschlossen einen Zopf zu backen :)

Am Nachmittag sind wir zur Moray hochgefahren. Die Inkas haben in den Runden Terrassen ihr Gemüse etc. angepflanzt. Jede Terrassenstufe tiefer soll es angeblich 2 Grad wärmer werden. Dass es wärmer war konnte man spüren als wir hinunter gewandert sind, da der Wind nicht bis nach unten kommt. Auf dem Hinweg zur Moray haben wir schon gesehen, dass ein Feuer auf einem Berg ausser Kontrolle schien. Auf dem Rückweg haben wir dann das Ausmass gesehen, der ganze Hang hat gebrennt. Das Feuer brennt solange vor sich hin, bis es von alleine erlischt. Für die Peruaner schien das allerdings ganz normal zu sein, in der Stadt unten am Berg war überhaupt keine Hektik oder Panik zu spüren. Gottseidank hat der Wind das Feuer nicht die nächste Bergseite getragen. Der Hang war nach dem Feuer total schwarz und verkohlt - auch der Geruch war pestialisch.

Am Abend gab es ein kleines Fest. Wir haben ein Lagerfeuer gemacht und die die wollten konnten Meerschweinchen probieren. Wir haben Marschmellows gebraten und den Abend bei Mojito und Bier genossen. 

Am Donnerstag fuhren wir nach Ollantaytamba. Ein kleines Dorf mit ebenfalls ganz vielen Inka Ruinen. Wir haben die Ruinen besucht und unter dem starken Wind und dem Sand in den Augen gelitten. Bevor's am Abend zurück ging haben wir noch ein Museum besucht. 

Am Abend hatten wir dann den Zopf gemacht. Das zubereiten des Teiges ging fast problemlos. Plötzlich stellte sich heraus, dass der Ofen defekt ist. Hmm.. Raul schlug vor den Zopf am nächsten Morgen zur Bäckerei zu fahren und zu backen. Soweit so gut. 

Freitagmorgen, alle warten sehnlichst auf den Zopf. Erst um 10 Uhr zur Pause wird Raul zurück sein. Und tatsächli kam Raul zurück mit zwei wunderbar goldbraunen Zöpfen in den Händen.  Als wir den Zopf rausnehmen wollten, stellten wir fest, dass der Ofen nur Oberhitze hatte und der Zopf untendurch noch komplett teigig war. Was nun? Auf dem Gasherd versuchen zu backen? Ah der Ofen ging doch einwenig, also schoben wir den Zopf in den Ofen. Sehnlichst hatten wir auf den Zopf gewartet. Um 12 Uhr zum Mittagessen war es dann endlich soweit, der Zopf wurde serviert. Hmmmm etwas vom Besten was ich in den letzten 8 Monaten gegessen hatte :) 

Am Nachmittag sind wir zu 6 nach Pisaq gefahren. Die Ruinen in Pisaq liegen ziemlich hoch in den Anden. Mit unserem Bus sind wir hoch gefahren und den Berg hinunter gelaufen. Immer wieder trafen wir Inka-Dorf Ruinen an. Die Inkas haben ihre Agrikultur Terrassen aus Spirituellen-Gründen nie im Tal angebaut, immer in den Anden. Die Wanderung war wunderschön. In Pisaq konnten wir dann noch den berühmten Markt besuchen und lädelen =), bevor wir wieder nach Yanahuara zurück gefahren sind. 

 

Die Woche verflog viel zu schnell, viel relaxen und Zeit zum lernen blieb leider nicht. Am Samstagmorgen reisten wir bereits wieder ab.

 

 

Mein Voluntärjob - Coopaperu

Seit einer Woche arbeite ich nun Nachmittags in einem Kinder-Projekt mit. Das kleine Haus in welchem wir die Kinder empfangen liegt in den Bergen. Nach einer halbstündigen Busfahrt kommt das anstrenge hochlaufen für ca. weitere 30 Minuten. Man sieht von Anfang an, dass das Dorf verwahrlost ist. Ich war schon etwas schockiert am ersten Tag. Die Kinder verbringen viel Zeit alleine, nicht alle dürfen eine Erziehung geniessen. Die Eltern arbeiten auf dem Feld oder trinken viel. 

Wenn die Kinder zum Projekt kommen müssen sie zuerst die Hände waschen, dann die Zähne putzen (bevor das Projekt Coopaperu eröffnete wurden die Zähne praktisch nicht geputzt) und dann das Gesicht sowie die Hände mit Bodylotion eincremen. Durch die Kälte haben viele Kinder brüchige Haut auf den Backen. Danach dürfen die Kinder in das Projekthaus, welches aus einem kleinen Spielsaal und einer kleinen Bibliothek besteht. In der Bibliothek werden die Hausaufgaben erledigt und wer diese erledigt hat darf nach vorne um zu spielen. Oft spielen wir auch draussen, wenn es das Wetter zulässt. Da es oft sehr windig ist kämpfen wir mit dem Sand in den Augen. 

Oft kommen die Kinder mit den Schuhen verkehrt angezogen. Oft treffen wir auf dem Weg zum Projekt Kinder und dann fragen wir ob sie ebenfalls zum Projekt kommen. Die Antwort einer 10 jährigen war; Nein heute kann ich nicht, ich muss arbeiten gehen.

Das zerreist einem schon das Herz wenn man die kleinen Knöpfe auf der Strasse sieht und sie versuchen irgendwelche Souvenirs zu verkaufen. 

Wir versuchen den Kindern auch jedentag simple Sachen beizubringen. z.B. teilen, es geht nicht ums gewinnen etc. 

Das Projekt endet um 18.30 kann aber auch mal 19.30 Uhr werden bis wir die Kinder nach Hause schicken. Die Kinder gehen immer selber nach Hause, man bedenke dass einige Kinder über 20 Minuten weiter ins finstere Tal laufen müssen. Ich habe auch schon Nachts um 11 oder 12 Kinder auf den Strassen angetroffen.  

In der Schweiz sind wir besorgt und würden die Kinder abholen wenn es dunkel ist. Schon wahnsinn die Unterschiede und die Armut die man zu sehen bekommt. 

Viele Kinder benötigen die Aufmerksamkeit und suchen Körperlichenähe. 

Die Arbeit im Voluntariat macht mir riesen Spass, vorallem wenn ich sehe wie die Augen der Kinder glänzen wenn sie abends nach Hause gehen. 

 

Diese Woche war es sehr schwierig mit den Kindern. Es wurde nicht zugehört und gefolgt schon gar nicht. Diese Woche hatten wir das Thema handicapierte Menschen. Am Freitag sind wir dann mit den Kids in ein Spital wo handicapierte Kinder wohnen. Ich war total überwältigt wie fürsorglich die Kinder von unserem Projekt mit den handicapierten Kindern umgingen. Sie stellten Fragen, wollten wissen warum und wieso und haben geholfen das Essen einzugeben. Ich war total gerührt. Ich gab Esmeralda das Essen ein. Esmeralda ist 9 Jahre und hat das Becken sowie das linke Bein gebrochen. Ihr Gips geht bis über den Bauchnabel hoch. Die Kleine liegt seit Wochen im Bett und kann sich nicht rühren. Ihre Familie wohnt weit weg und kann nur einmal die Woche vorbei kommen. Die kleine war so süess und tapfer wahnsinn für eine 9-jährige. In diesem Spital haben auch Voluntärs gearbeitet. Wir wollten wissen ob sie den auch Aktivitäten mit den Kindern machen. Aber gemäss den Voluntären wird das Essen eingegeben und dann der Fernseher eingeschaltet. In Europa werden die Kinder viel mehr gefördert als hier in Cusco. Dennoch ist es für Peru einen grossen Schritt überhaupt eine solche Klinik zu haben. 

Ich hatte total den Spass mit den Kindern in der Klinik - ihnen ein Lächeln zu entlocken ist etwas wunderbares. Und dennoch hat es mir fast das Herz zerissen die Kleinen zu sehen und zu Wissen nicht wirklich helfen zu können. 

 

 

Hennenkämpfe

Letzte Woche sass ich im Bus zum Voluntariat als ein junger Mann mit einer Tasche in den Bus stieg. Aus der Tasche war hörbar, dass ein Huhn drin sein musste. Mir kam die Geschichte vom heiligen Tal wieder in den Sinn. Wir hatten eine kleine Führung durch Urubamba und entdeckten eine kleine Arena mit vielen Peruanern. Wir sahen, wie die Männern den Hennen jeweils ein Nagel oder eine Messerklinge am Fuss befestigten. Es wurde ein Hennenkampf veranstaltet. Gemäss unserem Führer sei das in Peru verboten. Bevor der Kampf losging sind wir weiter, weil wir uns das nicht ansehen wollten. Das Ziel des Kampfes ist anscheinend dass ein Hahn stirbt. Gemäss unserem Guide fliesst auch immer viel Geld bei solchen Kämpfen. Schon als wir ca. 400m weiter waren konnten wir das Gegacker das eher wie ein Geschrei klang hören - wir wussten der Kampf hat begonnen. Eine absolute Tierquälerei :(

 

Coiffure

Letzte Woche habe ich mich entschieden meine Haare zu schneiden, da die Spitzen doch schon langsam voller "Gäbeli" waren. Ein absolut geniales Erlebnis. :) Kaum sitz du auf dem Stuhl, der Schurz bereits um den Hals, zack zack werden die Spitzen befeuchtet und hopp hopp innerhalb von 5 Minuten war alles geschnitten und geföhnt :) Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Das Haareschneiden hat 3.- gekostet. 

 

Wasser

Letzte Woche war das Wetter nicht so ideal. Oft hat es Nachts geregnet. Ich hatte mich mit Freunden für ein Konzert verabredet. Ich war einwenig knapp dran zum Treffpunkt mit meiner Freundin. Also habe ich mich entschlossen nicht über die Brücke, sondern über die Strasse bei der Ampel zu rennen, die gerade noch grün war. Es hat geregnet wie in strömen. Als ich in der mitte der Strasse angelangt bin, stand ich bereits Wadentief im Wasser. Typisch dachte ich :) Also bin ich mit nassen Hosen und Schuhen zum Konzert ;) Ist schon wahnsinn wenn es hier regnet verwandelt sich die Strasse zu einem Bach. Deshalb hat es auf der Strasse immer wieder so wie Kuhgitter, damit das Wasser ablaufen kann. Bin gespannt wie sich das im November verändert, wenn der Regen häufiger einsetzt. 

 

Diebstahl

Ich wunderte mich schon lange, dass noch mich noch nie jemand zu beklauen versuchte, den vielen Freunden wurde das Mobil etc. gestohlen. Ich sass wie immer im Bus zum Voluntariat. Der Bus war wie immer total vollgestoft. Ich trug meine Tasche vor mir, sodass ich sie sehen konnte. Ein Mann stand direkt vor mir und seine Jacke und Aktentasche standen quasi an meinem Bauch an. Instinktiv nahm ich plötzlich meine Tasche einwenig zur Seite und entdeckte, dass der Reissverschluss offen war. Der Mann stand bereits bei der Türschwelle und wollte rausgehen. Blitzschnell packte ich den Kerl an der Jacke und zog ihn in den Bus zurück. Ich befahl ihm meine Sachen wieder zu geben. Spürte dann aber mit meiner linken Hand, dass mein Portemonnai noch in der Tasche war. Der junge Mann verschwand sehr schnell aus dem Bus. Ich war geschockt wie raffiniert das ganze Ablief. Hätte ich die Tasche nicht reinzufällig zur Seite gezogen, hätte ich das nie bemerkt. Total schön war allerdings, dass die Menschen im Bus kamen und mich fragten ob ich alles hätte und ob ich in Ordnung wäre etc. Ich denke, das war ein guter Warnschuss für mich, noch vorsichtiger zu sein. :) Ich bin mit einem blauen Auge davon gekommen und bin sehr glücklich darüber. 

 

Machu Picchu

Endlich ist der Tag gekommen, ich stand nervös am Flughafen und habe auf Rudi gewartet. Nach einer halben Stunde Verspätung war es endlich soweit und wir sahen uns nach 10 Monaten endlich wieder :) Was für ein Wiedersehen. Wir hatten uns viel zu erzählen. 

Nach zwei Tagen Cusco haben wir uns mit öffentlichen Bus nach Santa Maria aufgemacht. Der Bus fuhr 6-8 Stunden. Im Bus haben wir mit einem türkischen Mann, welcher in den Staaten lebt Bekanntschaft geschlossen. In Santa Maria haben wir dann ein Taxi nach Santa Teresa genommen. Die Strasse war einwenig kriminell, vergleichbar mit der Todesstrasse in Bolivien. Der Fahrstil war noch viel kurioser, so verwunderte mich nicht, dass wir einen Platten hatten. Rudi und ich nutzen die Gelegenheit um unsere Sandwiches zu streichen :) Ca. um 3 Uhr erreichten wir Santa Teresa. Von dort aus mussten wir erneut einen Minibus nach La Hydroelectrica nehmen. Um 15:30 Uhr erreichten wir endlich Hydroelectira, von wo aus wir los marschierten. Die Strecke führte den Zuggeleisen entlang, durch den Jungle, entlang eines grandiosen Flusses mitten im Andental nach Aqua Calientes, das Dorf unterhalb des Machu Picchus. Wir liefen und liefen bis es eindunkelte und wir noch immer kein Licht von dem Dorf erspähen konnten. Der Mond und die Glühwürmchen, sowie unsere Stirnlampen leuchteten uns den Weg durch die Dunkelheit. Totmüde und total hungrig erreichten wir kurz vor 8 Uhr Abends das kleine Dorf. Schnell besorgten wir uns noch die Tickets für den Machu Pichu bevor wir endlich den Hunger besänftigen konnten. 

Nach einem hervorragenden Murmeltierschlaf und einem basic Frühstück nahmen wir den Aufstieg zum Machu Pichu um 6:30 Uhr Morgens in Angriff. Treppensteigen war angesagt. Schon nach wenigen Minuten machte uns die Luftfeuchtigkeit und Hitze zu schaffen. Wir dampfen und tropften regelrecht. Als wir nach gut 2.5 Stunden endlich den Eingang zum Machu Picchu erreichten wurden wir von einem Schwall Touristen empfangen. Nach einer kurzen Verschnaufpause stellten wir uns dann ebenfalls in die Warteschlange beim Eingangstor. Das Wetter war hervorragend und als wir das erste Mal den Machu Picchu erspähten blieb uns die Spuke weg. Eine wunderbare Inka-Stätte mit dem Huayna Picchu im Hintergrund. Die ganze Inka-Stätte haben wir abgelaufen und besichtigt. Da uns 10 Dollar für die Rückkehr im Bus zu teuer waren, sind wir müde nach Aqua Calientes zurück gelaufen. 

Mit dem Zug sind wir am nächsten Morgen nach Ollantaytambo gefahren. Von da aus besuchten wir die Salt Maras und die Moray erneut, bevor wir am späten Nachmittag mit einem riesen Muskelkater in das Halloween verrückte Cusco zurückkehrten. 

 

 

Jungle - Manu Nationalpark

Frühmorgens verabschiedeten wir unsere Gasteltern, welche im Pyjama noch an die Strasse kamen um zu Winken. Mit dem Taxi sind wir zum Plaza del Armaz gefahren, wo unser Guide uns pünktlich abgeholt hatte. Mit dem vollbärtigen Joe aus Australien und dem Pärchen Julia und Wolfgang aus Deutschland fuhren wir 8 Stunden über Stock und Stein bis wir den Jungel erreichten. Immer wieder hielten wir unterwegs um die Affen, Vögel und die Natur zu bestaunen. Unsere Köchin versorgte uns während den 4 Tagen mit köstlichem peruanischen Essen. 

Am Abendspät erreichten wir Pilcopata, wo wir in einer einfachen Lodge übernachtet haben. Am nächsten Morgen hielten wir an einem Tierrehabilitationszentrum, bevor wir auf ein Boot umstiegen und nach Paititi fuhren. Verletzte Tiere werden in diesem Rehabilitatinszentrum wieder aufgepäpelt und wenn möglich wieder in die Wildnis entlassen. 

Als unser Schiff an einem Flussbeet anhielt, hiess es Rucksäcke fassen und mit den Gummistiefeln los marschieren. Wir mussten mit samten Gepäck durch das Wasser waten. Die Balance zu halten war eine äusserst schwierige Konzentrationsübung. Schweisstriefend erreichten wir den Bergfuss. Die wenigen Höhenmeter rauf zur Lodge, waren wie die letzten Meter eines Marathones. Nicht dass ich wüsste wie die letzten Meter eines Marathones sind - aber so stelle ich mir das zumindest vor. Nach einem gemüsigen Mittagsessen gab es zuerst einen Mittagsschlaf. Nachdem wir uns einwenig erholt hatten, stand wandern im Dschungel (bei 99% Luftfeuchtigkeit und geschätzten 30°) auf dem Programm. Wir haben wurnderschöne Bäume und Pflanzen gesehen. Da der Weg ein Stückweit zugewuchert war, haben wir unsere Hosen aufgerissen und unsere Herren hatten eine Panikattacke von einem riesen Bienennest gekriegt. (Die Bienen haben das Nest aus Neugier verlassen :) Eine giftige Riesenkröte haben wir ebenfalls noch vorbei hüpfen gesehen. 

Nach einer Nacht in totaler Schräglage (die Lodge hat sich nach hinten abgesenkt, was das Schlafen auf der rutschigen Matraze nicht erleichtert hat) standen wir um 4:30 Uhr auf und fuhren mit dem Schiff zum Papageien Treffpunkt. Ohne Teleskop war ws unmöglich die Papageien zu erekennen. Danach genossen wir mitten auf einem Flussbeet Pancakes :) Was für ein cooles Frühstück. 

Danach ging es zum Vögel beobachten in den Dschungel. Wir waren ca. 3 Stunden untwegs und sahen viele tolle und auch sehr seltene Vögel. Schliesslich erreichten wir einen kleinen See. Wir nahmen auf den natürlichen Holzschiffchen platz und liessen uns durch die wunderbare Landschaft chauffieren. Wir haben wieder viele Vögel und sogar ein "riesen Meerschweinchen" gesehen. Es gibt bestimmt eine Bezeichnung für das wunderbare Tier, ich kann mich aber leider nicht mehr daran erinnern. 

Erneut waren wir völlig durchnässt als wir zurück zur Lodge kamen. Ein Mittagsschläfchen in der Mittagshitze war wunderbar, bevor wir erneut durch den Dschungel - auf der Suche nach Tieren -  schliechen. Die letzte Nacht in der Schräglage, bevor wir am näcshten Morgen erneut unser Gepäck zu den Booten hievten und die 8 Stündige Busfahrt zurück nach Cusco antraten. In Cusco hatten wir 3 Stunden um uns zu erholen, bevor wir mit Victoria den Nachtbus nach Puno nahmen. Im Moment sind wir am Titicacasee und fürchten uns bereits vor den nächtlichen Temperaturen hier. 

 

 

Amatani & Taquile & Uros

Von dem hässlichen Puno aus nahmen wir das Boot zu den schwimmenden Inseln, Uros. Angeblich wohnen noch heute Menschen auf diesen kleinen Inseln. Die Inseln werden aus Schilf gebaut und sind nicht mehr als 20 Meter breit. TV ist aber auch auf den Inseln verfügbar, sogar Solarpannels haben wir gefunden. Gegen Mittag erreichten wir die Insel Amantani, auf welcher wir übernachteten. Von unserem Gastvater wurden wir am Hafen empfangen und zum Haus geführt. Es war bereits 2 Uhr und wir hatten einen mortz Hunger. Voller Vorfreude marschierten wir in die radikal eingerichtete Küche. Als uns kleine fritierte Fische auf dem Teller entgegen grinsten verging mir der Appetit bereits. Drei kleine Kartoffeln und ein Spieglei gabs also zum Mittagessen. Nach einem kleinen Päuschen wanderten wir den Berg hinauf zu einem Tempel. Es ging ziemlich steil hinauf und die Höhenmeter erleichterten das Gehen auch nicht. Die Aussicht und der Sonnenuntergang waren fabelhaft. Das Abendessen war dann zu unserer Freude viel besser. :) Nach dem Abendessen wurden wir in eine traditionelle Tracht gesteckt und dann wurde peruanisch getanzt. Hossa!

Am zweiten Tag fuhren wir mit dem Schiff nach Taquile wo wir ebenfalls eine Wanderung unternommen haben und uns die Inseltradition näher gebracht wurde. Bevor wir die Bootsfahrt zurück nach Puno antraten durften wir einen feinen Fisch essen. 

Wir haben teilweise die Aussagen und Traditionen hinterfragt. In der heutigen Zeit können wir uns kaum vorstellen, dass gewisse schräge Traditionen noch weitergeführt werden. Die Menschen, welche auf der Insel wohnen sind doch auch fortgeschritten und haben auch einen Fernseher. Zum Beispiel die eine Tradition: Auf der Insel wird nur vegetarisch gegessen. Na klar für die Touristen - aber der Gastvater in der Küche, isst vor uns Fleisch. Hmm hier kann irgendetwas nicht stimmen. :) Aber trotzdem war der Ausflug ganz toll und lustig.