Iquique - Arequipa

Mit Arneka aus England nahmen wir das Taxi zum Bus Terminal. 4,5 Stunden Fahrt durch die Wüste nach Arica standen auf dem Programm. Von Arica aus mussten wir ein Taxi zur chilenischen Grenze nehmen. Nach dem Einreisestempel hüpften wir auf der peruanischen Seite in ein weiteres Taxi bis nach Tacna.  In Tacna war der ganze Luxus aus Chile bereits wieder verflogen. Nach einer 1-stündigen Pause nahmen wir den Bus nach Arequipa für weitere 7 Stunden. Erschöpft erreichten wir den Bus Terminal in Arequipa. Als uns das Mini-Taxi (überfüllt mit unserem Gepäck, die Sitzlähne drückte nach vorne) zum Hostel fuhr konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen --> ja wir sind zurück in Peru =)

Nach 2 Bussen, 4 Taxis, zwei Grenzen und über 14 Stunden reisen, waren wir überglücklich endlich schlafen zu können :)


Arequipa

Einwenig chilenischer Luxus, die Supermärkte nicht allzu tragisch und die Stadt ist ebenfalls relativ sauber. Wir entschieden uns einen 3 Tages Trek zum Colca Canyon zu machen. Morgens um 3 Uhr mussten wir Arequipa bereits verlassen. Völlig übermüdet traten wir gegen 9 Uhr die erste Etappe an. 3,5 Stunden alles hinunter rein in den Canyon. Übermüdet runter zu gehen ist gar nicht so einfach. Der Pfad war steil und voller Kies, was das gehen sehr erschwerte und rutschig machte. Gegen 2 Uhr erreichten wir unseren ersten Schlafplatz, San Juan. Einfache Zimmer ohne Strom, mit Kerzen wird Licht gemacht. Den Nachmittag verbrachten wir mit lesen und relaxen. 

Nach einem Pancake Frühstück ging's den Hang hinauf bis zum einen Dorf. Der Aufstieg war steil, zum Glück aber nicht allzu lange. Unsere Herzen popperten und die Sonne machte uns ebenfalls zu schaffen. Einwenig wackelig auf den Beinen und gegen den Schwindel kämpfend erreichten wir das Haus auf der Kuppe. Unser zweites Tagesziel war die Oase, der Weg dahin führte durch ein Dorf und wieder runter zum Fluss. Ein wunderschönes Resort befindet sich im Canyon unten. Pool und Palmen warteten auf uns. Voller Freude sprangen wir in den Pool und genossen den Nachmittag in der Hängematte und auf der Wiese. Der nächste Tag bereitete den einen oder anderen einwenig Sorgen. 

Morgens um 5 Uhr gings los. Von jetzt an hiess es berg auf, berg auf und nochmals berg auf. Wir hatten knapp 3 Stunden gebraucht und erreichten müde aber stolz den Berg. Hungrig machten wir uns auf zum Dorf, wo das Frühstück auf uns wartete. Die Maisfelder, welche wir passieren mussten, wurden getränkt - was das gehen äussert rutschig und schlammig gestaltete. Zack lag unsere Guidin auch schon im Wasser. Als ich schon tief im Schlamm stand, riet ich Rudi doch den unteren Weg zu nehmen - aber wie sich herausstellte, was das auch keine bessere Idee. :) 

Nach dem Frühstück ging's mit ein, zwei Stopps an Aussichtspunkten zurück nach Arequipa. Die Rückenmuskeln und Waden liessen uns noch einige Tage spüren was wir gemacht haben :)

Am letzten Tag in Arequipa besuchten wir das berühmte Mönch Kloster. Eine unglaublich schöne Anlage, absolut empfehlenswert. Danach besuchten wir das Museum Juanita. Die Inka's haben infolge Natur Katastrophen Kinder geopfert. Die Kinder wurden einer der Götter. Mit ca. 6 Jahren wurden die Kinder auserwählt und gingen in eine separate Schule, wo sie auf die Götterumwandlung vorbereitet wurden. Mit ca. 12-13 Jahren liefen die Kinder mit zwei "Pristern" auf den höchsten Punkt des Volkans (über 6000 Meter hoch) wo die Zeremonie statt fand. Das war auch Juanita Schicksal. Als sie den Höhepunkt erreicht hatten musste Juanita bereits etwas ermüdet gewesen sein. Gestorben ist das Mädchen aber durch einen Schlag auf den Hinterkopf. 

Juanitas Körper war eingehüllt in traditioneller Kleidung. Der Körper ist stets in einem sehr guten Zustand, ausser ihr Gesicht da dieses nicht eingehüllt war. Wir waren also in diesem Museum und bestaunten all die Funde - auch die Erkenntnisse über die Opferung waren neu für uns. Im letzten Raum hörten wir einen Gefrierer laufen - und da im Glas war Juanita. Ein unglaublich gruseliges Erlebnis einen toten Körper (500 Jahre alter Körper) hinter einer Glasscheibe in einem Gefrierer zu sehen. Die Beule, welche durch den Schlag auf den Hinterkopf entstand, war ebenfalls erkennbar. Ein sehr spezielles Erlebnis. Dennoch rate ich allen die die Möglichkeit haben, sich dieses Muesum anzusehen. Ein einmaliges Erlebnis. 


Nazca

Ein Zwischenhalt für die weltberühmten Nazca Linien. Wir landeten in einem kuriosen Hostel der Eigentümer oder Geschäftsführer war sehr nett und hat uns praktisch das ganze Essen in den Preis gepackt. Wir armen Studenten :) Um 9 Uhr waren wir auf dem Flugplatz und nahmen in einem kleine Flugzeug platz. Mit zwei Piloten flogen wir über die faszinierenden Nazca Linien. Bis heute ist unklar für was die Linien dienten und wer sie gezeichnet hat. Das fliegen in diesem kleinen Objekt verursachte Kopfschmerzen und einen komischen Magen, sodass wir alle 4 nicht traurig waren als wir wieder festen Boden unter unseren Füssen hatten :) Ich kann diesen Flug allemal weiter empfehlen, denn vom Boden aus ist das ganze leider nicht sichtbar. :) 

Eine gute und vermutlich die günstigste Variante: ein Taxi an den Flughafen nehmen und die Tickets vor Ort kaufen. Wer nicht in der Hochsaison reist wird keine Probleme haben schon nach 30 Minuten los zu fliegen. Es rät sich am Morgen jeweils zu fliegen, da das Wetter klarer ist. Ansonsten gibt es in Nazca noch Mummien (ähnlich wie Juanita, nur nicht im Eisschrank) und Pyramiden und ein Wassersystem zum anschauen. Wir werden aber das eher hässliche Nazca morgen wieder verlassen und nach Paracas reisen. 


Paracas

Nach einer eher mühsamen Busfahrt erreichten wir Pisco und wurden sogleich von Taxifahrern umzingelt, die uns nach Paracas fahren wollten. Ziemlich aufdringlich und aggressiv waren die beiden Herren. Ich lief genervt über die Strasse um die anderen Taxifahrer nach dem Preis zu fragen. Der Taxifahrer lachte bereits und schlussendlich konnten wir für 20 Soles mitfahren. Der erste Fahrer rief uns noch hinterher, dass unser Fahrer ein Pirat sei. Auf jedenfall kamen wir heil in Paracas an und waren froh, dass Paracas ein herziger, kleiner Ort ist, nicht wie die Gegend zwischen Pisco und Paracas. Wir erkundeten sogleich die Ortschaft und assen erstmals das berühmte peruanische Fischgericht "Ceviche". Roher Fisch an einer Limettensauce, für unser Geschmack viel zu sauer. 

Nach dem Frühstück am kommenden Tag erhielten wir die gemieteten Fahrräder und radelten Richtung Wüste. Starker Gegenwind machte das Radeln extrem anstrengend. Beim Museum machten wir Halt. Mit mehr Wissen über die Region machten wir uns auf den Weg zum Playa Roja (Roter Strand). Der Weg kam mir elend lang vor. Endlich erreichten wir mit Gesässschmerzen den wunderschönen Strand. Wir nutzen den schönen Augenblick für's Mittagessen, sowie für ein Nickerchen. Später wollten wir zum kleinen Dorf am anderen Ende der Bucht. Der offizielle Weg führte weit hinten um die Bucht herum. Da am Strand entlang ein Sandweg war entschieden wir uns logischerweise für den kürzeren Sandweg :) Nach den ersten 20 Metern mussten wir die Räder allerdings schieben, da der Sand viel zu tief war. Auch nicht gerade komfortabel im tiefen Sand zu laufen, raste plötzlich ein Jeep in einem Affentempo auf uns zu. Das gibt Ärger dachten wir, sind bestimmt auf einem Naturgeschtützen Weg. Das Auto stoppte direkt vor uns, der Mann stieg aus und kam auf uns zu. Der Mann fragte ob wir Spanisch sprechen. Als wir mit Ja antworteten, dachten wir noch viel mehr dass es nun Ärger gibt. "Habt ihr hunger?", ich konnte mich kaum halten vor Lachen. Wir hätten erschöpft ausgesehen und er habe ein Restaurant und er würde uns mitnehmen dahin. Nach kurzem Augenkontakt mit den Mädels stemmten wir die Räder auf die Ladefläche des Jeeps und fuhren zum Dorf. Rudi und Anneka sahen von weitem ein Bild eines Crevetten Cocktails auf der Speisekarte. Also sassen wir wenig später im Restaurant. Voller Vorfreude warteten die  beiden auf ihre Crevetten Cocktails. Als das Essen kam - runzelten wir die Stirn, auf dem Bild sah der Cocktail irgendwie anders aus. Als die drei Crevetten oben am Glas weg waren verzogen die beiden ihre Gesichter. Das Glas war gefüllt mit Ceviche, was wir am Tag zuvor bereits gekostet haben und nicht mochten. Enttäuscht machten wir uns gegen 4 Uhr nachmittags auf den Rückweg. Ein seltsam aussehender Hund, vermutlich hatte er eine Krankheit, folgte uns in die Wüste. Ein treuer Begleiter, erst als wir dank dem Gegenwind ein zügiges Tempo bekamen, konnte der kleine Hund nicht mehr mithalten und kehrte um. 

Am nächsten Morgen stand eine Bootstour zur Balletas Insel an. Wir sahen Delphine mit einem Baby Delphin und auf den Inseln hausten viele viele Seelöwen, Pinguine und massenhaft möwenartige Vögel. Wir konnten ein spezielles Vogel Spektakel mitverfolgen. Tausende von Vögeln, alle auf einem Fleck jagten Fische. Immer wieder stachen die Tiere Kopfüber ins Wasser und nach wenigen Sekunden mit einem Fisch wieder zurück in die Luft. Extrem faszinierend diesem Treiben zuzusehen. 




Lima

Anneka hatte ihren kleinen Rucksack ins Fach über dem Sitz gelegt. Wir haben die Rucksäcke immer zwischen den Beinen. Es wird auch immer wieder erwähnt, dass der Rucksack nicht da oben hingelegt werden sollte. Kurz bevor wir ausgestiegen sind, öffnete sie ihren Rucksack und stellte fest, dass ihre Kamera, Kreditkarten, Bargeld, Pass etc. fehlte. Ja sogar den Lonely Planet haben sie rausgeklaut. Während der Busfahrt muss der Mann hinter ihr den Rucksack runter genommen und die Sachen rausgenommen haben. Als wir das realisierten war der Mann natürlich bereits ausgestiegen. Quitesenz, den Rucksack nie, nie aus den Augen oder Händen geben, immer zwischen den Beinen haben und am besten noch an die Sitzlasche oder an die Beine anmachen um auf Nummer sicher zu gehen! Glücklicherweise waren wir in Lima wo eine Bootschaft ist und wir einen neuen Pass anfordern konnten. 

Wir haben im Barrancas Gebiet im Hostel Backpackers Inn geschlafen. Ein überaus freundlicher Engländer führt das kleine Hostel mit Küche. Barranca ist bekannt für das Nachtleben und die Bars. Mit kanadischen Girls konnten wir 5 verschiedene Lokale Biersorten degustieren. Miraflores ist ebenfalls ein schönes Stadtviertel, vorallem die Uferpromenade ist ein Highlight. 

Am letzten Tag besuchten wir das historische Zentrum von Lima. Viele schöne historische Gebäude zieren die Gegend. An diesem Sonntag war das historische Zentrum voll von Menschen. Die Läden hatten offen, vielleicht deswegen. Da meine Trekkingschuhe allmählich ganz auseinander Fallen, kaufte ich ein paar Turnschuhe. Am Abend im Hostel beim packen stellte ich fest, dass das Diebstahl Magnet immer noch am Schuh befestigt war. Genervt suchten wir im Internet ob es in Iquitos vielleicht eine Filiale hat. Anneka kam in die Küche und meinte, dass ihr dies ebenfalls schon passiert sei und man diese Dinger einfach mit einem Messer abnehmen kann. Und siehe da, 15 Minuten später war das Magnet weg. 


Iquitos

Der erste Tag alleine. Victoria fliegt nach Buenos Aires und Anneka geht, sobald sie den Pass hat nach Mancora, wo wir sie an Weihnachten wieder treffen. 

Da wir beiden keine Flugtickets hatten, fuhren wir mit dem Taxi zum Flughafen. Die Tickets am Schalter waren viel zu teuer. Vor den Ticketschaltern stand eine Frau, die uns Tickets für einen guten Preis verkaufen wollte. Erst waren wir einwenig stutzig, da dies nach einem inoffiziellen Geschäft aussah. Die Dame arbeitete für ein Reisebüro, via Telefon gab sie der Kollegin die Daten von uns beiden durch, sie buchte Online, wir konnten einchecken und alles war geritzt. In der Schweiz ist das ganz sicher nicht legal. 

Als wir in Iquitos ankamen, erschlug uns die Hitze fast. Mit einem Moped fuhren wir eine halbe Stunde ins Green Trek Hostel. Heute stand Touren organisieren auf dem Programm. Nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Preise und Tours vergleichen heisst immer hunderte von Reisebüros abklappern. Für 5 Tage Jungle lagen die Preise zwischen 375 und 500 Dollars. Dann trafen wir auf Ecological Jungle Trips. Sie hatten einen Kunden für den nächsten Tag und gaben uns kurz vor Schliessung den sensationellen Preis von 250 Dollar pro Person. 

Am nächsten Tag stand der Transport in den Jungle an. Die Lodge war schlicht aber ausreichend, mehr als ein Bett brauchten wir ja eigentlich nicht. Die bequeme Hängematte vor der Tür war von Anfang an mein Lieblingsplätzchen. Vor dem Mittag gingen wir mit unserem Guide Frank auf den ersten Jungle Walk und wurden erstmals von den Moskitos geplagt. Wir haben viel über die Pflanzenwelt gelernt. Nach einem feinen Mittagessen fanden wir Zeit für ein Nikerchen in der Hängematte. Plötzlich fing es richtig kräftig an zu regnen. Das Delphin-Schwimmen konnten wir vergessen. Nach dem Abendessen brachte Frank uns die Geschichte Iquitos näher, bevor wir unter den Mückennetzen ins Bett krochen. 

Um 5 Uhr morgens waren wir ready für's Bird watching. Ausser Rudi und mir war aber niemand wach. Wir weckten also unsere Guide's und Hugh der Australier. Mit wenig Motivation starteten die Guide's die Bootstour mit uns. Glücklicherweise stoppte der Regen allmählich. Nach ein par Tukanen und anderen Vogelarten kehrten wir für's Frühstück zurück in die Lodge. Auf einer weiteren Jungle Walk Tour fällte Hugh einen Baum, welchen wir zum Mittagessen verspeisen sollten. Als der Baum gefällt war, schälten wir diesen bis aufs Baummark. Bevor ein weiterer Baum zur Herstellung von Blasrohren gefällt wurde, lernten wir Palmenblätter zu flechten. Die geflochteten Palmenblätter werden gedörrt und dienen als Dächer. Wir kosteten immer wieder Pflanzen, Baumrinden etc. was mir immer sehr schmeckte. 

Zum Mittagessen gab's gehobelte Palmenmark auf Tomaten und Zwiebeln mit einer Limettensauce --> war sehr lecker. Zwei neue Gäste kamen an, Taylor und Berry aus den Staaten. Unsere Guides schnitzten am Nachmittag die Blasrohre bevor wir unsere Badeanzüge anzogen und uns auf den Weg zum Amazonas River machten. Auf dem Fluss sahen wir eine Wasserschlange und nur wenige Meter weiter unten sollten wir mit Delphinen schwimmen. Der Amazonas ist braun, keine Sicht auf allfällige Tiere. Ich wusste nicht so genau ob das gut oder schlecht war. Die grauen und pinkigen Delphine haben wir schnell gesichtet und da wir seit Iquitos keine Dusche mehr hatten hüpften wir ohne zu zögern ins Wasser. Ein fantastisches Erlebnis im Amazonas zu schwimmen und die Delphine nur wenige Meter von uns entfernt zu sehen. 

Nach einem gemütlichen Morgen brachen wir alle gemeinsam auf zum Campen. Die Boote waren geladen und so starteten wir um 9 Uhr die 2.5 stündige Bootsfahrt zu einem See wo wir am Ufer unser Camp aufstellten. An den Bäumen befestigten wir unsere Hängematten. Mit Holzknebeln und Lianen befestigten wir über den Hängematten die Moskitonetze. Ein wahrhaftiges Himmelbett war das :) und wurde natürlich sogleich getestet. Gekocht haben unsere Guides auf selbstgemachtem Feuer. Auf einem Nachmittagswalk durch den Jungle sahen wir erneut diverse Bäume und Pflanzen, sowie eine "Waldmaus", die einem Aff glich :) Wir lernten aus welchen Bäumen (Ästen) wir Wasser trinken konnten etc. Am Nachmittag beobachtenen wir mit dem Boot div. Vögel. Wunderbar idyllisch waren die Pflanzen und Bäume mitten auf dem See. Die tropische Hitze prallte auf uns nieder, während Berry und Tailor die Fischnetze für das morgige Essen auslegten. Nach dem Eindunkeln versuchten wir Kaymane zu erspähen, was uns leider nicht gelang. Das andere Boot sichtete einen jungen Kayman. Der Guide packte den Speer und fing das Jungtier um den beiden Amerikanern zum Halten zu geben. Der junge Kayman blutete gemäss den beiden und wurde einfach wieder zurück ins Wasser getan. Übertrieben und nich Notwenig solche Aktionen. 

Kaum lagen wir in den Hängematten wurden die darüber gelegten Plastikblachen getestet. Es schüttete und schüttete -  aber die Blachen hielten dicht. Die Hängematte war einwenig zu kurz, weshalb ich sosolala geschlafen habe. Um 5 Uhr morgens sind Rudi und ich mit den Guides raus um die Fischernetze rauszunehmen. 23 Fische haben wir gefangen. 90% davon waren Piranhas. Zurück im camp musste alles gepackt und zusammengeräumt werden. Auf der Rückfahrt zur Lodge angelrten wir mit selbstkonstruierten Angelruten nach Piranhas. Wir wechselten 5 Mal den Angelort, ohne Erfolg. Vielleicht lag es daran, dass Hugh's Köder mehr in den Bäumen hing und die unseren erst gar nicht richtig ins Wasser kamen :) Fischen wird nie unseres sein, da sind wir uns einig :)

Nach dem Mittagessen gab's Piranha als Dessert. :) Naja es hat äusserst wenig Fleisch dran und das was man essen konnte war geschmacklos. Also blieben die Piranhas, welche uns die Zähne zeigten, angeknabbert liegen. Von den Gummistiefeln hatte ich mittlerweile schon ganz wunde Schienbeine --> eine unangenehme Sache jeden Tag diese Schuhe anzuziehen. Am Nachmittag besuchten wir das nahegelegene Dorf. Jeweils von 6-8 Uhr abends gibts Strom in diesem Dorf. Plötzlich rief unser Guide Hugh, Rudi und mich und wir machten uns zur Dämmerung auf in den Jungle. Ich war  mässig begeistert, muss ich sagen. Nach einer Stunde durch den tiefen Schlamm waaten, standen wir im Wasser. Da bemerkte ich, dass meine Gummistiefel undicht waren. :( Frank lief weiter um zu sehen wie tief das Wasser war. Der ganze Weg war von den Regengüssen der letzten Nächte geflutet worden. Als er dann Bauchnabeltief im Wasser stand, drehten wir 4 um und marschierten durch den dunklen Jungle zurück zum Dorf. Während Frank vom Dorf aus unsere Lodge anrief (wo Gottseidank ein Funktelefon vorhanden war), kriegten wir ein Bier spendiert. Zum Wohl - ähg warmes Bier. Ahja der Strom war erst wenige Minuten am laufen, ein kühles Bier ist hier also praktisch nicht möglich. :) Na dann zum Wohl mit einem warmen Bier. 

Der letzte Tag im Jungle. Morgens um 6 Uhr tukerten wir zu den übergrossen Seerosen und sahen viele weisse Vögel. Nach dem Frühstück gings zur Affen Insel. Kaum sah der  eine kleine Affe unsere Bananan, sprang dieser von den Ästen ins Wasser und schwamm zu unserem Boot. Mit grösstem Vergnügen verschlang der kleine Wicht seine Bananen auf Taylor's Knien. Es hatte viele verschiedene Affensorten die in den Bäumen herumturnten. 

Nach dem Mittagessen gings dann zurück nach Iquitos, eine Dusche nach 5 Tagen schwitzen winkte uns entgegen.  Unser Gepäck war während der Jungle Zeit im Haus des Firmeninhabers. Nervös bemerkten wir, dass unsere Gepäcke geöffnet wurden und falsch wieder verschlossen. Passport, Geld etc. alles vorhanden. Die Herren wollten uns noch zu einem Hostel bringen, wir wollten aber selber ein Hostel suchen. Im Hostel Casa de la Francesa haben wir unterschluft gefunden und während dem Check-Inn bemerkt, dass der Inhaber der Firma uns gefolgt war. Na gut um sicher zu gehen, dass nichts in Gepäck geschmuggelt wurde mussten wir nun unser gesammtes Gepäck durchsuchen. Glücklicherweise haben wir nichts gefunden. Als Abschluss haben wir uns mit Hugh, Taylor und Berry im Frio y Fuego zum Abendessen getroffen. Ein echter Luxus-Schuppen. Ein Restaurant mitten auf dem Fluss inkl. Pool. War super feudabel nach dem Jungle leben :) Die Preise sind für uns Schweizer in Ordnung, wir bezahlten 30 Schweizer Franken für zwei Personen Essen und Getränk. :) Oder sogar billig wenn man so will :)

Die Nacht im Hostel war horror. Ständig liefen einheimische umher und starrten uns an. Auch die Zimmer waren viel zu heiss und die Matrazen schienen aus Stein zu sein. Ein Badezimmer für 10 Personen inkl. Dusche. Wie lange wir am Morgen anstanden kann man sich ausrechnen. Eins war klar, hier schlafen wir keine Nacht mehr. So packten wir unsere Rucksäcke und sind ins Flying Dog Hostel gegangen. Wunderschöne Zimmer, super Küche etc. Wer ein gutes Hostel will in Iquitos sollte unbedingt dahin gehen. Für CHF 8.30 pro Nacht kriegt man ein Duschtuch sowie Frühstück. Marcel an der Rezeption war ebenfalls sehr nett und gab tolle Insidertipps. 

Wir besuchten die Butterfly Farm, was gut von Iquitos aus organisiert werden kann. Der Eintritt in den kleinen Zoo kostet 6 Franken. Nebst den Schmetterlingen wohnt auch Peter der Jaguar da. 

Wer zum Rescue Center will und nicht zwei Stunden in einem Schaukelstuhl an der Tankstelle warten will, sollte wissen, dass das Center am Montag erst ab 12 Uhr offen hat. :) Das Warten hat sich aber allemal gelohnt. Einen Otter und Seekühe haben wir gesehen. Die kranken Seekühe werden im Center rehabilitiert und später wieder in die Freiheit ausgesetzt. Wir durften die Seekühe, welche keine Zähne haben und kaum sehen füttern :) 

Nach einer Woche schwitzen und flüchten vor den Moskitos waren wir froh wieder zurück nach Lima zu fliegen, wo wir am gleichen Abend den Nachtbus nach Huaraz nahmen. 



Huaraz

Morgens um 6 begrüsste uns die Kälte. Im Hostel Aldos fanden wir für 5 Franken pro Person ein Doppelzimmer. Genial. Da wir uns noch nicht einig waren einen 4 Tagestrek zu machen oder nicht buchten wir gleich einen einfachen Ausflug. Dachten wir!

Während der Busfahrt zum Gletscher schlief ich wieder ein. Als ich wach wurde meinte Rudi, dass wir 2 Stunden wandern müssten auf 5000m Höhe. Ich schaute auf meine dünnen Sommerhosen und meinte, neiin das hast du sicher falsch verstanden. :) Der Moment kam dann aber schliesslich und wir wanderten hoch zum Gletscher. Die Höhe bereitete uns extreme Mühe, zumal wir direkt von 0m auf 5000m kamen und dann noch laufen mussten. Der Weg war eigentlich nicht schwer und auch nicht lang, aber total anstrengend und ermüdend für Körper und Herz. Schritt für Schritt im Schneckentempo. Das Hochkrampfen hat sich aber gelohnt. Wow ich fühlte mich wie in der Antarktis. Der Gletscher und das gefrohrene Wasser davor war ein Bild, dass ich so schnell nicht wieder vergessen werde. Wunder wunderschön.

Nach diesen Strapazen entschieden wir uns keine 4 Tagestrekking Tour zu machen. Wir organisierten Tagestrekkings und die Bustickets zurück ans Meer :) 

Laguna 69

Eine wunderschöne Tageswanderung, das Wetter war perfekt. Wir fühlten uns wie in der Schweizer Bergen. Ein Stückchen Heimat haben wir da oben gefunden. Eigentlich sollte ein Guide mit auf die Wanderung kommen. Doch als wir den Bus verliessen meinte er, ich komme um halb vier wieder. Das werden wir wohl packen dachten wir. Irgendwann fanden wir uns mitten in den Büschen an einem Steilhang wieder. Der Boden war matschig, rutschig und nicht sehr ideal. Wir kämpften uns aber bis nach oben, wo uns eine Wand den Weg versperrte und es unmöglich machte fortzusetzen. Wir sahen die beiden Amerikanern aus unserem Bus neben uns den Wasserfall überqueren und entschieden uns ebenfalls den Weg zu nehmen. Rudi kletterte auf allen vieren den Nassen Stein hoch, während ich nach dem Weg ausschau hielt. Plötzlich rief Rudi: "Achtung Jase", und da rutschte sie auch schon auf allen vieren in mich. Wir stoppten zum Glück rechtzeitig. Weiter oben mussten wir den Wasserfall überqueren und standen somit vor diesem Bach. Rudi stütze mich und hoppala da fiel ich ins Wasser und Rudi hinterher. Na prima, wir waren Nass und dreckig - aber konnten darüber lachen. :) Schlussendlich waren wir auf dem richtigen Pfad und kämpfen uns im Zeitdruck bis nach Oben. Die letzten 200m, zwischen 4500 und 4700m fielen mir Atmungstechnisch sehr schwer. Umso stolzer waren wir, als wir als letzte den See erreichten. Ein absolut schöner Tag :) Die Wanderwege ein bisschen besser anschreiben das nächste Mal. :)

Nach Huaraz waren wir happy wieder auf Sealevel zu gehen. Die Fahrt nach Mancora dauerte mit Zwischenhalt von 18 Stunden zwei Tage. 

Müde aber glücklich erreichten wir Mancora wo wir ausspannen werden :) Hihi

 

Trujillo

Nach einer Nachtbusfahrt erreichten wir morgens um 4 Uhr Trujillo. Aus Sicherheitsgründen mussten wir bis um 7 Uhr im Busterminal warten, bevor wir zum nächsten Busterminal gingen um unser Gepäck für die Weiterfahrt (um Mitternacht) einzuchecken. Nun haben wir einen ganzen Tag Zeit, was nun? Wir erkundeten die Stadt, welche wie ausgestorben vor uns lag, da alle Geschäfte und die meisten Restaurants geschlossen hatten. Vorbei an einem Reisebüros kriegten wir eine Ruinen-Tour für 7 Franken offeriert inkl. Transport an den Strand. Abfahrt war in zwei Minuten. Mit wenig Ahnung hoppsten wir in den Bus und fuhren mit einer kleinen Gruppe nach Chan Chan. Eine interessante Ruine. Leider haben wir nicht sehr viel von der Führung verstanden, da der Guide enorm schnell gesprochen hatte. Wir konnten den Ausflug aber trotzdem geniessen. In Huancaco genossen wir den Meeresblick und das Treiben an einem heissen Sonntag. Wir verbrachten den ganzen Tag in diesem kleinen Dörfchen, ehe wir mit dem öffentlichen Bus wieder nach Trujillo zurückkehrten. Mittlerweile herrschte in Trujillo grosses Treiben auf dem Plaza del Armaz. Sah aus wie ein Lunapark :) Um Mitternacht warteten wir im Busterminal auf den wie immer verspäteten Bus. Irgenwie sagte unser Bauchgefühl, dass wir nochmals nach unseren Rucksäcken fragen sollten, nicht dass diese in Trujillo bleiben. Prompt wäre unser Gepäck liegen gelieben. Nochmals Glück gehabt. Mit dem Cruz del Sur, einer sehr modernen Busgesellschaft fuhren wir nach Mancora - unserer Weihnachtsstation. 


 

Mancora

Morgens um 10 Uhr checkten wir im Hostel Loki ein, welches eher einem Resort glich. Als erstes mussten wir den Strand und das Meer testen. Mancora ist ein herziger kleiner Party Ort, um alleine Badeferien zu machen würde ich aber nicht nach Mancora kommen. Ich habe definitiv schon schönere Strände gesehen. An der Hauptstrasse gab es gute Restaurants, leider waren nur die wenigsten bezahlbar. 

In unserem Hostel haben wir unsere Freundin Anneka wieder getroffen. Wir genossen die Tage zusammen in Mancora. Am 25.12. gab es im Hostel ein riesen Festmahl. Ansonsten sind wir die 5 Tage faul rumgelegen und haben das Nichtstun genossen. :)