Antigua

Eine der schönsten Kolonialstädte die ich bisher gesehen habe. Das Hostel "a Place to Stay" wurde uns empfohlen und da wollten wir auch unbedingt hin. Nach über eine Stunde gaben wir die Suche für den Moment auf und fanden in einem anderen Hostel ein Bett für die Nacht. Der Rezeptionist war nicht fähig unsere Passporte zu lesen. Die Schweiz, von der hat er im Leben noch nie gehört. So mussten wir unsere Nationalität auf ein Zettelchen notieren, sodass er dieses nur abschreiben konnte. :) 

Am nächsten Morgen setzen wir unsere Suche nach dem Hostel fort und wurden auch in der ersten halben Stunde fündig. Raul der Inhaber des Hostels begrüsste und herzlich und offerierte uns sogleich ein kostenloses Frühstück. Ein sehr familiäres Hostel, dem Besitzer liegt das Wohlergehen und die Sicherheit der Reisenden sehr am Herzen. Für 60 Q (7.50 USD) pro Person kriegten wir ein Zweierzimmer mit Frühstück. Jeden Tag gibt es ein anderes Frühstück, so ein Angebot findet man definitiv selten. Raul musterte meine Haut und schaute sich die Arme genauer an. Er war besorgt, dass ich die Bettwanzen nun in sein Hostel bringe. Er besorgte mir eine Parasiten-Seife, mit der ich die Haut schruppen konnte. Tatsächlich wurde ich die Ungeziefer in wenigen Tagen mit der Waschseife los. Auch unsere Kleider und Rucksäcke hatte er eingesprüht und gewaschen. Ein wirklich super hilfsbereiter Kerl. 

Gerade neben unserem Hostel war dieser tolle Souvenir Market. Natürlich gingen die Pferde mit uns durch und wir kauften wie wild ein :) Ein richtiger Frauen-Shopping-Tag :) Am späteren Abend kamen wir zufälligerweise noch an einem anderen Souvenir Market vorbei. Wir trafen auf ältere Damen aus Rütihof. Die Damen unterstützen ein Hilfsprojekt in Guatemala, welches einigen Dörfern fliessendes Trinkwasser ermöglicht. Soeben haben sie die eine Anlage in Betrieb genommen und bereisen nun noch ein wenig das Land. Wir hatten ein lustiges Gespräch. Schon lustig, dass man Menschen aus der nächsten Nähe in der ferne trifft und kennen lernt. :)

Am nächsten Morgen nahm Raul uns hinten auf seinem Pickup mit zu den Hotsprings. Da die Mexikanerin an diesem Tag Geburtstag hatte, organisierte Raul einen Geburtstagskuchen für den Abend. Die Überraschung war gelungen. Gemütlich sassen wir am Abend zusammen und genossen die wunderbare Schokoladentorte. Raul und sein Bruder führen das Hostel von Herzen - wir beide können das Hostel wärmstens weiter empfehlen. Wir hatten eine tolle Zeit in diesem Hostel. 

 

 



Vulkan Acatenango

Morgens um 6 Uhr wurde der Campingzubehör, sowie das Essen auf die grossen Rucksäcke verteilt. Neben den 5.5l Wasser, einer Isolationsmatte und einem dicken Schlafsack, trug jedes Tourmitglied einen Teil der Ausrüstung hoch auf den Vulkan. Mit einem bepackten Rucksack starteten wir gegen 9 Uhr morgens. Die ersten 20 Minuten waren überaus anstrengend. Der Weg bestand aus Kies, in welchem wir eingesunken sind. Das Einsinken erschwerte das Gehen unheimlich. Wer die ersten 20 Minuten geschafft hat, sollte das Gepäck bis nach oben tragen können. Wer Mühe hatte, konnte einen Träger engagieren. Mit dem Gedanken, der Weg wird besser kämpften wir uns ca. 4 Stunden den Vulkan hoch. Kurz nachdem wir den Regenwald durchquert hatten, war endlich Mittagspause angesagt. Nach der Mittagspause sollte es erstmals ein wenig geradeaus gehen, nach 4 Stunden die steilsten Hänge hoch klettern. An der nächsten Kreuzung warnte uns ein Dorfbewohner, dass auf unserem Basecamp unbekannte, bewaffnete Männer seien. Nun musste die Route geändert werden - wir entschieden zum zweiten Basecamp zu wandern. Anstatt geradeaus Gehen, standen nun zwei weitere Stunden wandern auf sandigem, rutschigem und schmalen Pfad an. Alle 10 Metern mussten Verschnaufpausen eingelegt werden. Nach 3 Uhr erreichten wir dann endlich unser Basecamp. Ziemlich schnell zog der Nebel ein und wir sassen bereits mit 3 Schichten bekleidet ums Feuer. In der Nacht sieht man den Vulkan Fuego Lava speien. So wollten wir in der Dunkelheit die letzten 200 Meter erklimmen und dem Vulkan beim Lava spuken zusehen. Da die Sicht enorm schlecht war, entschieden wir morgens um 3 Uhr hoch zu gehen, in der Hoffnung die Sicht sei dann besser. Müde legten wir uns in die Schlafsäcke. Erstaunlicherweise fror niemand von uns. 

Morgens um 3 Uhr standen wir unter sternenklarem Himmel auf. Der Aufstieg war hart, der Pfad wieder enorm sandig und rutschig. Cone verlor durch den starken Wind ihre einte Linse. Zum Glück waren wir praktisch schon oben. Auf dem Vulkan windete es grausam. Wir zogen alles an, was irgendwie anziehbar war. Socken wurden als Handschuhe genutzt etc. :) Zwischen den Steinen fanden wir einen Windgeschützten Sitzplatz und blickten gespannt auf den Vulkan Fuego. Und dann plötzlich speite das Lava aus dem Vulkan. Die ersten beiden Male konnten wir vor lauter Aufregung gar keine Fotos machen :) Ein einmaliges Erlebnis. Kurz darauf dämmerte es bereits. Ein wunderschöner Sonnenaufgang über dem Nebelmeer. Trotzdem waren wir froh, als die Sonne oben war und wir den Abstieg zum windstillen Basecamp in Angriff nahmen.  Nach unserem Bagel-Frühstück waren wir gestärkt für den Abstieg. Nach bereits zwei Stunden waren wir wieder unten angelangt. Der rutschige und sandige Pfad machte das hinuntergehen enorm schwierig. Unten angelangt, konnten wir erstmals unsere Schuhe kippen, so viel Sand, Steine etc. hatten sich darin angesammelt. Unsere dreckigen Füsse mussten am Abend mit einer Kratzbürste gefegt werden um wieder einigermassen sauber zu sein. :)




Lago de Atitlan

Oft wurden wir angelogen was Preise und Busverbindungen anbelangt. Natürlich wurde uns von Antigua aus ein Shuttle für 70Q (8.75 USD) angeboten. Wir entschieden, den Chickenbus nach San Pedro zu nehmen. Wir mussten 4 mal den Bus wechseln. Die Fahrt war ein Abenteuer. Wir sassen zusammengepfercht mit Einheimischen in den Chickenbusen und hielten uns krampfhaft an den Stangen wenn der Bus um die engen Kurven rauschte. Die komplette Reise bis nach San Pedro dauerte über 5 Stunden, deutlich länger als mit dem Shuttle. Letztendlich sparten wir pro Person 8Q, was einem Dollar entspricht. Aber wie gesagt, es ist nicht einfach heraus zu finden, wer die Wahrheit sagt und wer einfach ein gutes Geschäft abschliessen möchte. 

In San Pedro fanden wir im Hostel Pinocchio ein nettes 2er Zimmer. Das kleine Dorf ist ein Backpacker Paradies. Die Preise sind so spottbillig, das es sich beim besten Willen nicht lohnt zu kochen. :) Viele Backpacker sind damals auf ihrer Reise in San Pedro stecken geblieben. Heute sind das die alten Hippies von San Pedro die durch die Strassen ziehen. :) 

Eigentlich waren wir in San Pedro auf der Suche nach Maya-Sandalen, welche wir nach 2 Tagen leider erfolglos aufgeben mussten. Wir haben den Muskelkater in den Waden auskuriert und im kühlen See gebadet. (Natürlich hat San Pedro viele Aktivitäten zu bieten , z.B. Kayaken, Vulkan Wanderungen, Reiten, Gleitschirm fliegen etc.)




Semuc Champey

Nach einer 12 stündigen Busfahrt erreichten wir gegen Abend das im Hochland gelegene kleine Dorf Lanquin. Auf einem Truck wurden wir ins Hostel "el Retiro" gefahren. In einem palmendach Hüttchen fanden wir für 6.25 USD ein Bett. Da das Hostel ausserhalb des Dorfes lag, welches auch nicht viel zu bieten hatte, schrieben wir uns für das Buffet Dinner ein. (6.25 USD all you can eat). Wir genossen die Abendstimmung am Fluss mit einem Bierchen, bevor wir uns am grossartigen Buffet verköstigten. Die verschiedensten frischen Salate, Kartoffelstock, Reis, panierte Auberginen, Knochblauchbrot etc. Alles was ein reisendes Herz begehrt. :) Wir schlugen uns die Mägen voll, seit langem wieder einmal ein richtig richtig gutes und vielseitiges Essen :)

Am nächsten Morgen machten wir uns für die Semuc Champey Tour bereit. Ein kleiner Truck stand am Eingang für uns bereit. Alle Backpackers quetschten sich auf die Ladefläche des Trucks, welcher kurz darauf eine Stunde über Stock und Stein fuhr. Heute stand baden auf dem Programm :) Die Höhlenwanderung stand als erstes an. Mit einer Kerze in der rechten Hand, wateten wir durch das Wasser oder schwammen gar gewisse Stücke. Es war ein riesen Gaudi mit den Kerzen in dieser Höhle. Von der Höhle selber haben wir eigentlich nicht sehr viel gesehen, aber ich glaube es geht hier mehr um das Kerzen, Kletter und Schwimmerlebnis. :) 

Danach gings mit den Tubes auf dem Fluss talwärts. Kleine Kinder folgten uns auf den Tubes und verkauften Bier in ihren kleinen Kühlboxen. "No te gusta la escuela?", fragte Cone den einen Kleinen. (Ala, Und dir gefällt die Schule nicht? :) Aha es waren Schulferien, der Kleine ging sogar sehr gern zur Schule, wie sich später herausstellte :) 

Leider schien die Sonne an diesem Tag nicht wirklich und wir waren alle froh, als wir das Wasser endlich verlassen konnten. 

Nachdem Mittagessen marschierten wir zum Aussichtspunkt, von wo aus wir den besten Blick auf die natürlichen Kalksteinbecken, Semuc Champey genannt, hatten. Die Farben dieser Wasserbecken schimmerten türkis, wunderschön. Natürlich durften wir auch in diesen Becken schwimmen gehen. Mit einem 10-jährigen Knaben rutschten wir über die rutschigen Steine von Becken zu Becken. Die Jungs hatten ihren Plausch beim Felsen springen, was wir Mädels dann aber ausliessen. Die Tour war genial, absolut empfehlenswert für Wasserratten. :)

Und natürlich gab es abends wieder ein super leckeres Buffet :)




Rio Dulce

Nach einer holprigen Shuttle-fahrt erreichten wir Rio Dulce. Im Hostel Perico, welches von Schweizern betrieben wir, fanden wir für 70Q ein Chalet :) Das Chalet war mit schweizer Bildern geschmückt, richtig heimelig. Für den kommenden Tag buchten wir eine Schiffsfahrt durch den Canyon bis zum Meer. Natürlich regnete es enorm stark in der Nacht und machte auch am nächsten Morgen keinen Stopp. Unmotiviert sassen wir kurz nach 9 Uhr im Boot und versuchten das Beste aus der Situation zu machen. In Livingstone genossen wir den Nachmittag bei einem Kaffee bevor es am Nachmittag wieder zurück nach Rio Dulce ging. 

Unsere geplante Kayakfahrt fiel dann leider auch ins Wasser. Unser Hostel lag im Jungle und war nur via Boot erreichbar. Ein super schöner Platz in der Natur, der zum kayaken und baden einlädt. Nur leider hatten wir das falsche Wetter dazu. Fazit, bei Regen sitzt man mehr oder weniger im Hostel fest, wenn man von oben nicht nass werden will. :)




Flores - Tikal

Flores ist eine kleine Halbinsel auf der sagenhafte 22'000 Einwohner leben. Von der einen Ecke zur anderen benötigt man zu Fuss knappe 10 Minuten, damit man sich die Grösse der Insel vorstellen kann. Zudem sind die Hälfte der Gebäude Hotels und Hostels, sowie Restaurants. Da in einem Haus 3 Generationen leben ist die Einwohnerzahl von Flores aber realistisch. 

Vor einem Jahr regnete es so stark in Flores, dass der See drastisch anstieg. Bis heute sind die Wassermengen nicht vollständig zurück gegangen. Dies war am überfluteten Gehsteig vor unserem Hostel erkennbar. 

Am Sonntagabend tummelten sich vermutlich alle Einwohner am einen Seeufer. Es wurde gebadet, die Musik spielte auf den Strassen und einige Frauen verkauften an Strassenständen gutes und günstiges Essen. So genossen auch wir mit den Einheimischen den Sonnenuntergang bei einem feinen Essen und netter Musik. 

Am nächsten Morgen machten wir uns mit dem ersten Bus (4.30 Uhr) auf nach Tikal, den grössten Maya-Ruinen. Zu den Zeiten der Maya's war Tikal quasi das heutige New York. Über eine Million Maya's lebten in Tikal. Heute wuchert der Urwald über der ausgestorbenen Stadt. Noch immer werden Ruinen ausgegraben und von den überwachsenen Bäumen befreit. 

Während 5 Stunden marschierten wir durch den Urwald und erkundeten die verschiedenen Tempeln. Auf die meisten Tempel durfte man sogar hochklettern. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten, die Treppen sind teilweise sehr schmal und rutschig. Man könnte meinen, Tikal sei mit Touristen übersät wie Machu Pichu, dem war aber nicht so. Wer früh morgens geht, spaziert praktisch alleine durch das riesige Maya-Gebiet.

Auf der höchsten Ruine hatten wir Ausblick über den ganzen Urwald, sowie die benachbarten Maya-Tempel welche über die Baumkronen herausschauten. Mit jeder Stunde wurde die Hitze unerträglicher und so kehrten wir gegen 12:30 Uhr zurück nach Flores. Die Maya-Stätte ist unglaublich interessant und empfehlenswert.