Corcovado Nationalpark

Ein langer Tag mit vier Stunden Wartezeit in Golfito, bis die Fähre nach Puerto Jimenez kam. In Puerto Jimenez buchten wir bei einer deutschen Feministin, die Europa mit 15 Jahren schon den Rücken zukehrte, zwei Nächte im Jungle. Susanna und ihr Mann haben eine schöne Jungle Lodge in los Brazos. Kurz nach der Ankunft erkundschafteten wir die Umgebung, natürlich folgten uns mehrere Hunde aus der ganzen Nachbarschaft. Die Hunde jagten immer wieder Lizards, welche über das Wasser flohen. Lizards sehen unglaublich lustig aus, wenn sie über das Wasser laufen. 

Am Abend genossen wir ein feines Abendessen mit Tim und Chris. Die beiden Amerikaner sind gegen die 55 Jahre alt und waren gerade im Urlaub. Die beiden sind dicke Kollegen und machen ab und zu gemeinsam Ferien. Beide haben in den jungen Jahren die Welt erkundet und sind mehrere Monate unterwegs gewesen. Wir verbrachten einen unglaublich lustigen Abend mit den beiden. Wir beide waren uns einig, so soll unsere Freundschaft auch mal aussehen wenn wir 50 Jahre alt sind. :) Die beiden haben rumgealbert und Spass gehabt, nur nie zu seriös werden :)

Am nächsten Morgen sind wir mit dem Ehemann von Susanna in den Jungle. Wir haben unglaublich viele Tiere entdeckt, u.a. Faultiere, Aras (Papageien), Affen, ein giftiger Frosch, Schlange, Tukane etc. Der eine Tukan sass perfekt und fast hätte ich wohl den perfekten Tukan auf dem Fotoapparat gehabt, aber der Kerl flog eine hundertstel Sekunde zu früh ab. ;) Der Tukan steht also noch auf meiner Liste. :)

Zurück in der Lodge bemerkten wir, dass wir am ganzen Körper Zecken hatten. Über 10 Zecken haben wir pro Person entfernt. Unglaublich so viele Zecken auf einmal hatte ich wohl auch noch nie. Am Nachmittag sind wir mit Susanna und ihren Mann das Fohlen, welches erst zwei Tage alt war, anschauen gegangen. Danach ging es mit Rum und Cola an einen privaten Strand. Das Wasser war so unglaublich warm, wie ein Jacuzzi. :) Frische Kokosnuss von den Bäumen essen und im warmen Meereswasser relaxen, schon kuul oder? :)

Am Abend sassen wir mit dem Bürgermeister und den beiden am Stammtisch und tranken ein Bier. Das Thema Nummer eins in diesem kleinen Ort war die Marineanlage, welche gebaut werden sollte. Die Einwohner haben zufälligerweise von diesem Projekt erfahren, umso grösser war die Aufregung und Entrüstung darüber. 

Am nächsten Tag war wieder Bus fahren angesagt. Nach 4 Stunden mussten wir umsteigen und eine Stunde warten. Um 5 Uhr sollte der Bus nach Dominical eintreffen. Endlich kurz vor 6 Uhr kam ein Bus, der jedoch fuhr nicht nach Dominical. Es gäbe keinen Bus mehr dorthin. Ein Mann nahm uns für einen Dollar mit nach Ciudad Cortes. Da standen wir nun in einem absolut nicht touristischen Dorf. Wir erkundeten uns, ob wir irgendwo schlafen könnten. Ein Herr hatte tatsächlich auch eine Pension, wo wir für 10 Dollar übernachten konnten :) Am nächsten Morgen versuchten wir unser Glück erneut. Tatsächlich konnten wir gegen 11 Uhr morgens das Dörfchen verlassen und fuhren direkt nach Quepos.




Manuel Antonio

Von Quepos aus besuchten wir den Nationalpark Manuel Antonio. Ich war vor zwei Jahren bereits einmal in diesem Nationalpark. Unglaublich es hat sich viel verändert. Der Eingang ist enorm modern geworden und die vielen Besucher verderben einem schon fast die Lust. Trotzdem haben wir in diesem Nationalpark viele Faultiere, Affen, Leguane, Waschbären etc. aus nächster Nähe gesehen. Voller Vorfreude berichtete ich Rudi von dem wunderschönen Strand, an dem wir den Nachmittag verbringen wollten. Ich konnte kaum fassen, all die wunderbaren Bäume, die am Wasser waren, waren weg. Stattdessen war der Strand überfüllt mit Badegästen. Wir wanderten erst noch ein wenig herum, bis wir ein ruhiges Badeplätzchen gefunden haben. Die durchschwitzen Kleider wurden an den Baum zum trocknen gehängt und wir entspannten uns mal wieder am Strand. Doch mit entspannen war schnell Schluss. Plötzlich rannte ein Leguan auf uns zu und schien keine Angst vor uns zu haben. So kriegten wir angst und verliessen unsere Badetücher. Der freche Leguan setzte sich mitten auf unser Tuch. So zogen wir irgendwann die Tücher weg und zügelten 50 M weiter. Unglaublich aber der Leguan folgte uns 15 Minuten später. Es wollte uns wohl nicht gegönnt sein ein wenig zu entspannen. Ständig mussten wir den Leguan in den Augen behalten. Gegen drei Uhr verliessen wir den Strand und machten uns auf den Rückweg, als plötzlich drei Waschbären vor uns durch rannten. Völlig buff starrten wir die drei Essensdiebe an. Anscheinend waren die drei genau so dreist wie der Leguan. Sie rannten schnurstracks auf die Taschen der Touristen zu, wurden aber von denen schnell vertrieben. Erst dann bemerkten wir, dass wir von unzähligen Totenkopf-Äffchen umgeben waren. Die Tiere liessen sich nicht aus der Ruhe bringen, im Gegenteil die Aufmerksamkeit schien ihnen zu gefallen. 

 

Jaco

In Jaco machten wir für eine Nacht halt, um das feine Affugato Glace zu geniessen. Das Eis war tatsächlich noch genau gleich lecker wie vor zwei Jahren :) Die Souvenirs hingegen sind enorm teuer geworden. Auch die Preise der Unterkünfte, sowie der Lebensmittel im Supermarkt sind enorm angestiegen. Ansonsten hat sich in diesem kleinen Ort allerdings nicht viel getan, es bestehen auch mehr oder weniger noch immer dieselben Geschäfte. 


Samara

Von Jaco ging es dann via San Jose nach Samara. Auch hier waren die Preise für die Betten im Dorm 16 Dollar oder höher. In der Hängematte konnten wir für 8 Dollar pro Nacht übernachten. Wieder einmal eine Nacht in der Hängematte, wieso auch nicht :) Für die nächsten beiden Nächte konnten wir im kleinen Zelt übernachten. Samara ist ein herziger kleiner Ort, welcher in einer Bucht liegt. Perfekte Bedingungen zum baden, nur das Wasser ist bei Lowtide etwas sehr low. 

Haha die letzten par Tage haben wir oft am Strand verbracht, was zwischendurch auch mal sein muss :) 



Monteverde und Cone`s Ankunft

Alles war vorbereitet - die Überraschung war perfekt. Ich fuhr mit Hugo zum Flughafen, um Cone abzuholen. In der Zwischenzeit stellte Rudi den Apero bereit. Nach einer kurzen Wartezeit war es dann endlich soweit und ich hatte Cone nach über einem Jahr wieder in den Armen. Natürlich hatten wir uns viel zu erzählen und als sie mich auf der Fahrt zum Hostel auf Rudi's Rueckreise ansprach wechselte ich schnell das Thema. 
Vor dem Hostel bezahlten wir die Fahrt als Rudi bereits mit einem Willkommens-Schild und einem Bier in der Hand um die Ecke kam. Die Überraschung war gelungen und die Freude riesig. Wir quatschten bis in die Nacht hinein und stiessen mehrmals an :)
Der Karfreitag machte uns einen Strich durch die Rechnung, es fuhren keine Busse. Das Ganze war allerdings nicht so schlimm, wir hatten uns ja immer noch viel zu erzählen ;)
Am Samstag ging es dann endlich los nach Monteverde. Bereits nach eineinhalb Stunden wurde unsere Busfahrt gestoppt. Der Bus sei defekt und nicht mehr fahrtauglich. Folglich warteten wir eine knappe Stunde, bis die nächste Holperkiste eintraf. :) Kurz gegen Mittag erreichten wir das in den Bergen gelegene Monteverde. Ein, zwei neu eröffnete Kaffees, ansonsten aber noch das gleich verschlafene Örtchen wie vor zwei Jahren. Für den nächsten Tag besorgten wir uns Tickets für den Santa Elena Nationalpark, sowie für eine Hängebrücken-Wanderung. 

Überrascht von den kühlen Temperaturen und den starken Windböhen liefen wir am nächsten Morgen durch den Nationalpark. Leider erspähten wir keine Tiere, ausser lästigen Insekten. Ein Aussichtsturm ermöglichte uns eine fantastische Aussicht auf den Vulkan Arenal, welcher wie fast immer von einem Nebelhut umhüllt war. Die Aussicht über die Baumkronen war fantastisch. 

Auf der rostigen Hängebrücken-Wanderung entdeckten wir plötzlich den seltenen Vogel Quetzal. Lange konnten wir das faszinierende Wesen beobachten bevor er weiter flog. Auch hier hatten wir ansonsten wenig Glück. 
Am nächsten Morgen reisten wir bereits zurück nach San José und organisierten die Weiterreise nach Tortuguero. 



Tortuguero
Nachdem wir ca. 3 Stunden Bus gefahren sind und diesen auch dreimal wechseln mussten, erreichten wir La Pavona. Von hier aus mussten wir mit dem Schiff nach Tortuguero. Der Platz hat sich in den letzten zwei Jahren unglaublich verändert. Ein Touristenbus nach dem anderen erreichte den Parkplatz und ladete jeweils gegen die 50 Passagiere aus. Viele Boote warteten bereits. Alle hatten ein wunderbares Sonnendach und einen bequemen Sitz. Ein Mann führte uns zu unserem Boot: kein Sonnendach, eingelegte Holzlatten dienten als Sitze. Natürlich. :) Die Fahrt durch den Jungle war unglaublich schön. Wieder erreichten wir gegen Mittag das kleine Dorf Tortuguero. Am Strand spielten wir Kokosnuss-Weitwurf und buchten eine Bootstour für den nächsten Morgen. 
Um 6 Uhr begann die Bootstour und der Regen. Glücklicherweise kriegten wir Regenpellerinen die uns durch den starken Regen halbswegs trocken hielten. Während einer Stunde wurde uns trockenes Wetter gegönnt, in welcher wir Tukane, Faultiere, einen knallgrünen Lizzard (jesus christ lizzard), Kaymane (Babies), sowie einen Ameisenbär gesehen haben. Kurz bevor wir zurückkehrten regnete es wieder und wir mussten uns erst bei einer heissen Schokolade aufwärmen. Am späteren Nachmittag marschierten wir auf eigene Faust durch den Nationalpark und sahen einen Affen direkt vor uns in den Lianan baumeln. :) Einen Glasfrosch haben wir auch entdeckt, was gar nicht so einfach ist wenn man bedenkt das er glasig ist ;) Auf Cones wunsch erwaehne ich gerne, dass SIE den Frosch entdeckt hat. :) 
Mit dem Guet-Nacht-Gschechtli "Die drei Fragezeichen ???" fielen unsere Augen schnell zu. 
Bereits der 4. Tag hintereinander andem wir vor 5 Uhr aufgestanden sind. Müde taumelten wir zum Schiffsteg, wo uns diesmal ein Boot mit Sonnen- oder in diesem Fall Regendach und bequemen Sitzen erwartete. Mit dem Bus fuhren wir ab La Pavona nach Cahuita. 



Cahuita
Ein unglaublich verschlafenes Nest, das zum Verweilen einlädt. Nette Kaffees und Bars, sowie rund herum schöne Strände. 
Wieder machten wir uns auf, in den Nationalpark. Plötzlich entdeckten wir ein Kapuzieneräffchen und konnten dieses beim Fressen beobachten. Süss die Kleinen. Wir genossen den schönen Park, welcher Strand und Jungle zugleich anbot. Ich fotografierte ein Kapuzieneräffchen als mir Rudi und Cone plötzlich riefen. Zwei, drei Meter vor mir stand ein Äffchen. Ich wollte es fotografieren, als der Kleine auf mich zulief. Auf Rat von Cone sollte ich mich ruhig verhalten und einfach weiter gehen. Ähä genau. Ich versuchte also an dem Affen vorbei zu laufen, als mir dieser plötzlich auf den Rucksack sprang. Er versuchte mir die Regenhülle aus dem Seitenfach zu reissen und sprang dann erfolglos von mir. Ich hatte mich riesig erschrocken und fand die Affen ab sofort nicht mehr süss. :) Den Nachmittag verbrachten wir am Strand. :)
Den zweitletzten Tag wollten wir am schwarzen Sandstrand in Cahuita verbringen, leider machte uns der Regen erneut einen Strich durch die Rechnung. 

Und nun muessen wir uns bereits von Rudi verabschieden. :(

Bereits der letzte gemeinsame Tag. Wir reisten zurück nach San José wo ich all meine warmen Winterkleider in Rudi's Rucksack stopfte. Vielen Dank an dieser Stelle ;)
Ein letztes gemeinsames Abendessen bevor Cone und ich morgens um zwei Uhr nach Nicaragua reisen und Rudi um 7 Uhr morgens nach Hause fliegt. 
Wir hatten eine unglaublich erlebnisreiche, abenteuerliche und lustige Zeit zusammen in Süd- und Mittelamerika. Auch die vergangene Woche zu dritt war sensationell. Nun freue ich mich aber mit Cone weiter nach Nicaragua aufzubrechen. Die Preise sollen auch eher wieder meinen Wunschvorstellungen entsprechen. :)