Papua Neuguinea - Kimbe New Britain

 

Was für eine Aufregung mit dem plötzlichen Visa on Arrival Stopp in Papua Neu Guinea. In letzter Sekunde habe ich davon erfahren und konnte das Visa innert 3 Arbeitstagen in Brüssel einholen. Eine ziemliche Hektik kurz vor der Abreise. Am Freitag Mittag habe ich den Pass mit dem besagten Visa erhalten und konnte mein letztes Wochenende in der Schweiz in Ruhe geniessen. 

 

Die Reise via Singapur nach PNG (Papua Neu Guinea) dauerte 48 Stunden mit einem Aufenthalt in Singapur von 14 Stunden die für eine Stadtbesichtigung gereicht haben. Erschlagen von der Hitze in Singapur und dem fehlenden Schlaf machte ich mich auf in das Abenteuer PNG. Ein normales grosses Flugzeug wartete in Singapur. Ich hatte wohl noch nie soviel Beinfreiheit wie in diesem Flugzeug – sicherlich nicht das modernste aber die Beinfreiheit war genial. Als ich dann bemerkte das wir maximal 30 Personen in diesem riesigen Flugzeug waren freute ich mich das 2te Mal. Für jeden Passagier eine ganze Reihe zum liegen – herrlich oder? Die nächsten 6 Stunden vergingen wie im Flug und da stand ich bereits an der Passkontrolle in PNG. Überall hingen auf Word getippte Informationsblätter die besagten dass zwischen dem 30.10. und dem 30.11. keine Visa on Arrival gekauft werden können. Tja das erklärt wohl warum ich die einzige Touristin bin, dachte ich. Die Einreise verlief problemlos und kurz darauf war ich auch schon am Nationalen Flughafen und stieg in das wohl kleinste Flugzeug in das ich je gestiegen bin. Nach weiteren 3 Stunden landete ich mitten im Nirgendwo an einem der kleinsten Flughäfen der Welt – Hoskins. Der Fahrer vom Tauch Resort Walindi wartete bereits auf mich. Auf dem Weg zum Resort realisierte ich, dass ich tatsächlich im Nirgendwo gelandet bin und Backpacking hier definitiv nicht funktioniert. Öffentliche Busse etc. um sich fortzubewegen existieren nicht – die Menschen hier gehen zu Fuss. Gut dass ich zum Resort (1h Autofahrt) nicht zu Fuss gehen musste 😄 

Das Resort Walindi liegt in der Nähe von der «Stadt» Kimbe – wunderschön direkt am Meer und gleichzeitig fühlt man sich zwischen den riesigen Bäumen mitten im Jungle. Ein ziemlicher Luxus Start in meine Reise – Einzelzimmer, Wäsche wird jeden Tag gewaschen – so lässt sichs leben. Dieses Paradies genoss ich für 5 Tage – länger kann man es sich kaum leisten ;) 

Die ersten 3 Tage habe ich mit Tauchen verbracht – und ich kann nun bestätigen dass PNG eines der schönsten Tauchgebiete ist die ich je gesehen habe. Das Wasser ist unendlich klar, voller Riffe und kleinen über grünen Jungle Inseln. Gleich der erste Tauchgang war ein riesen Highlight. Das Riff lag ca. 25m Tief und über dem Riff kreisten die Baracudas – ein fantastisches Bild. Da dieses Riff relative tief war und wir sonst auf dem offenen Meer standen wurde mir kurzer Hand etwas unwohl und freute mich über die beiden weiteren Tauchplätze die zwischen kleinen Inseln lagen und folglich wellenfrei waren. Ich bin wirklich fasziniert von der Unterwasserwelt und den Inseln. Einheimische kajaken oft zu den kleinen Inseln raus um die Früchte zu ernten. 

 

Neben dem Tauchen habe ich beschlossen auf den Vulkan zu marschieren der hinter dem Resort aus dem Boden ragt. 3 Stunden soll es hoch gehen bis zum Krater. Der Vulkan ist aktiv und brach das letzte Mal 2012 aus. Mit einem Lokal Guide und 2 Girls aus dem Resort marschierten wir morgens um 7 Uhr los. Was heisst marschieren – der Guide rannte Barfuss den steilen Hang hinauf und wir Maedels keuchten hinterher. Die Hitze, Luftfeuchtigkeit sowie der muehsame Trampelpfad setzten mir reichlich zu, sodass ich mir das Ankommen auf dem Krater sehnlichst herbei wünschte. 

Nach 2 Stunden stoppte der Guide abrupt und zeigte auf eine Art Ratte in einem Baum. Ah süss dachte ich – sogleich packte der Guide seine Steinschleuder aus und fing an auf das Tier zu schiessen. Seine Treffsicherheit war nicht die beste, weshalb kurz darauf rund um diesen Baum alles gefällt wurde um dem Tier sämtliche Fluchtwege abzuschneiden. Als das Tier nicht freiwillig runter kam wurde dann auch dieser Baum gefällt und der Jagdhund der mit uns war erledigte dann der Rest. Andere Sitten andere Bräuche und zum Glück bin ich Vegetarier 😉

Auf die Minute genau erreichten wir nach 3 Stunden den beeindruckenden Krater – der Aufstieg hat sich gelohnt. Auf dem Krater stehen überall noch kaale ausgebrannte Baumstämme vom letzten Ausbruch, auch der Lavafluss ist bis runter ins Dorf ersichtlich. Zulange konnten wir nicht oben bleiben, erstens stinkt es gewaltig und zweitens war das Gestein enorm heiss (durch den aktiven Vulkan). 

Der Abstieg war ähnlich mühsam wie der Aufstieg – immer wieder blieb ich in den Lianen hangen und war ziemlich am ende als wir nach weiteren 3 Stunden wieder unten ankamen. Der Ausflug ist definitiv ziemlich anstrengend aber ein Erlebnis wert. 

 

Vor meiner Weiterreise nach Indonesien  besuchte ich das Dorf in der Nähe und erfuhr mehr über die Bevölkerung von Papua Neu Guinea. Jedes Dorf hat seine eigene Sprache die nur das eigene Dorf verstehen kann. Im ganzen Land wird deshalb PG gesprochen – eine Art English einfach kreuz und quer. z. B. My Name is heisst in PG: Name belong me. Meistens kann man jedoch trotzdem nichts verstehen 😁 PNG ist im Grunde kein armes Land, sie sind eines der grössten Palmöl und Kakao Export Länder weltweit. Leider setzt die Regierung das Geld nicht wirklich für die Bevölkerung ein. Bsp. mussten die Kinder des nahegelegenen Dorfes in der Vergangenheit 1.5h zu Fuss zur Schule laufen. Durch das Resort und div. Spenden war es dem Ort moeglich eine Schule in unmittelbarer Nähe aufzubauen. 

Gleichberechtigung für Frau und Mann ist ebenfalls stark in Bewegung. So können Frauen beispielsweise wählen, ihren Mann selber aussuchen und seit kurzer Zeit sogar eigenes Land kaufen. Ich war ziemlich beeindruckt wie organisiert diese Dörfer sind und wie zufrieden und glücklich die Menschen sind.

Gerne hätte ich noch weitere Orte in PNG besucht doch leider reichte das Budget diesmal nicht. Nun geht es weiter nach Flores, Indonesien – auf ins Backpacker leben. 😄

Übrigens werden die Boardingpässe hier von Hand ausgefüllt und die Sicherheitskontrolle für das Gepäck besteht aus 3 Männer die Fragen ob man irgendetwas spezielles dabei hätte 🙃 Und ich habe ebenfalls erfahren weshalb die Visas für einen Monat nicht mehr erhältlich sind. Nein der Mitarbeiter ist nicht im Urlaub wie vermutet – es findet ein Gipfeltreffen von Staatshäuptern wie Putin in PNG statt.